Was Lernende motiviert: Die Relevanz der didaktischen Kohärenz
Wenn Lernende Erfolg versprechend mit POL arbeiten können sollen, muss eine Übereinstimmung zwischen den Learning Outcomes (Leitfaden Learning Outcomes), der POL-Methode und dem Assessment gegeben sein (DidakTipps: Didaktisch kohärente Lehrveranstaltungen planen).
Wichtig hierbei ist:
Adäquate Learning Outcomes: Erkennbarer Nutzen des Lernens mit POL
Es muss für die Lernenden klar sein, dass sie das, was sie mit der Arbeit mit POL lernen, nicht auf anderem Weg lernen können:
- Zumindest eines der Learning Outcomes muss der Erwerb von Problemlösekompetenz sein. Ansonsten lohnt sich für die Lernenden der Aufwand der Arbeit mit POL nicht.
- Die Problemaufgabe sollte mehrere mögliche Lösungen und/oder mehrere mögliche Lösungswege ermöglichen. Ansonsten könnte ein anderer Lernweg (z.B. Vorlesung nebst Selbststudium) für die Lernenden effektiver wirken.
„Prüfungsrelevanz“: POL-adäquates (summatives) Assessment
Es muss für die Lernenden klar sein, dass Problembearbeitung bzw. -lösung auch geprüft wird. Ansonsten wird es ihnen überflüssig erscheinen, sich auf die anspruchsvolle Arbeit mit POL einzulassen.
Eine Abschlussprüfung einer Lehrveranstaltung, eines Moduls oder eines Studiengangs, in dem die Lernenden mit POL arbeiten, sollte eine POL-Prüfung sein, die eine Bewertung der Gruppenarbeit, aber auch eine Einzelbewertung beinhaltet. Nur so ist für die Lernenden klar, dass sowohl ihr Funktionieren gemeinsam mit der Gruppe als auch ihr individuelles Engagement (z.B. in der Selbststudienphase) relevant sind.
„Berufsrelevanz“ von Problemaufgabe wie POL-Methode
Es muss für die Lernenden erkennbar sein, dass sowohl das Problembearbeiten bzw. -lösen als Prozess als auch die bearbeiteten Aufgabenstellungen in ihrem späteren Berufsleben eine Rolle spielen können.
Und es muss erkennbar sein, dass sie eine zentrale Rolle spielen können, d.h. dass es für die Lernenden negative Folgen haben wird, wenn sie einer Aufgabenstellung wie sie diese im POL bearbeiteten im späteren Berufsleben nicht gerecht werden können.
Diese Bedingungen sollten nicht nur gegeben, sondern den Lernenden auch bewusst sein. Also gilt es immer dann, wenn die Motivation der Lernenden nachzulassen scheint, darauf hinzuweisen, dass und wie wichtig das Problembearbeiten bzw. -lösen und die behandelten Problemaufgaben für die die Prüfung und das spätere Berufsleben sind.
Und es muss für die Lernenden klar sein: Lernen ist ein aktiver Prozess. D.h. was ich als Lernende:r beherrschen möchte, muss ich mir selbst aktiv erarbeiten (Craik & Lockhart 1972).