Verwandte Lehr- und Lernformen
POL ist eine der Lern- und Lehrformen, die auf Fallbeispielen basieren (Huenges 2003):
Lehr-/Lernmethode | Lecture-based Cases | Case-based Lectures | (Modified) Case Method | Problembasiertes Lernen | Problemorientiertes Lernen |
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Rolle der dozierenden Person | Vortragende:r | Vortragende:r (stellt Fragen ans Auditorium) | Expert:in | Moderator:in (direktiv) | Coach (non-direktiv) |
Gruppengrösse der Lernenden | Grossgruppe (ganzes Semester) | Grossgruppe (ganzes Semester) oder Seminargruppe | Seminargruppe oder Kleingruppe | Kleingruppe | Kleingruppe |
Rolle des Falles | "Roter Faden" Thema einer ganzen Vorlesung | Thema der Veranstaltung (schrittweise Erarbeitung) | Vorbereitung der Veranstaltung durch die Teilnehmenden | Arbeitsaufgabe für Gruppenarbeit (direktiv) | Arbeitskontext für Gruppenarbeit (non-direktiv) |
Lecture-based Cases (fallbasierte Vorlesung)
Die am wenigsten flexibelste verwandte Lernform ist die fallbasierte Vorlesung («lecture-based case»), in der das Fallbeispiel den «roten Faden» einer ganzen Vorlesung darstellt, d.h. alle Themen werden auf einen Fall bezogen. Hier agiert allein die Lehrperson, die Lernenden hören zu.
Case-based Lecture (fallbasierte interaktive Veranstaltung)
Etwas flexibler ist die fallbasierte interaktive Lehrveranstaltung („case-based Lecture“). Hier stellt die Lehrperson ein Fallbeispiel vor, analysiert es auf der Basis von gezielten Fragen an die Lernenden und erarbeitet ebenfalls auf der Basis von gezielten Fragen mögliche Lösungen. Damit tragen die Lernenden Mitverantwortung für die erarbeitete Lösung.
Case Method (fallbasiertes Lernen)
Noch mehr Verantwortung übernehmen die Lernenden beim fallbasierten Lernen. Hier analysieren sie den Fall bei der Vorbereitung und erarbeiten ggf. schon mögliche Lösungen, die dann in der Lehrveranstaltung schrittweise diskutiert werden (s. z.B. case based learning harvard business school - Google Suche). Die Lehrperson agiert als Experte:in und nimmt zielführende Beobachtungen, Analysen und Vorschläge der Lernenden mit in die Problembearbeitung auf.
Problem based learning (problembasiertes Lernen)
Beim problembasierten Lernen haben die Lernenden noch mehr Verantwortung für ihren Lernprozess. Hier erarbeitet eine Kleingruppe nach einem klar definierten Ablauf eine Lösung für das Fallbeispiel. Die Lehrperson fungiert als Moderator:in, d.h. er oder sie sorgt dafür, dass die Lernenden beim vorgegebenen Procedere bleiben und sich nur mit Themen befassen, die für das Fallbeispiel relevant sind. Ein Beispiel für problembasiertes Lernen sind die «7 steps» (vgl. Umsetzungsformen).
Problem oriented learning (problemorientiertes Lernen)
Problemorientiertes Lernen ist die flexibelste und eigenständigste Lernform, mit der Lernende auf der Basis von Fallbeispielen lernen. Hier haben die Lernenden am meisten Verantwortung. Die Problemstellung ist ein Ausgangspunkt für den Lernprozess, es dürfen auch Themen erarbeitet werden, die über die Problemstellung hinausgehen. Das Vorgehen bei der Problemlösung ist eine Hilfestellung, die Lernenden müssen sich aber nicht zwingend daran halten. Und die Lehrperson hilft dann und so, wie die Lernenden es brauchen.